ZUSAMMENFASSUNGEN

ATOPISCHE DERMATITIS

Neue und in der Entwicklung befindliche Therapien bei atopischer Dermatitis

Vorgetragen von: David E. Cohen, MD, MPH, FAAD
Director of Allergic, Occupational and Environmental Dermatology
New York University School of Medicine, New York, NY, USA

  • Neue und in der Entwicklung befindliche Therapien bei atopischer Dermatitis (AD) konzentrieren sich auf gezielte Therapien, darunter JAK-Inhibitoren und sowie Anomalien der Immunfunktion.
  • Es wird eine langfristige Therapie für chronische AD benötigt, die sicher und wirksam ist.

Die Prävalenz von AD ist hoch, nicht nur in den USA und Europa, sondern weltweit. Ein besseres Verständnis der Anomalien der genetischen Immunfunktion und der Pathogenese der zugrundeliegenden AD bietet den Forschern die Möglichkeit, gezieltere Therapien zu entwickeln. Es besteht ein Bedarf an sicheren und wirksamen Langzeit-Therapien für die chronische atopische Dermatitis. Aktuelle Forschungsarbeiten und laufende Phase-2- und Phase-3-Studien zeigen einige vielversprechende neue Wirkstoffe mit erhöhter Effizienz und reduzierten unerwünschten Ereignissen, die als Monotherapie oder als Kombination aus oralen und topischen Behandlungen eingesetzt werden können.

  • Die klinischen Behandlungsoptionen für Patienten sind nicht länger auf breit angelegte Immunsuppressiva begrenzt, da neue gezieltere Therapien verfügbar werden.
  • AD unterscheidet sich von Plaque-Psoriasis im natürlichen Krankheitsverlauf über viele Jahre hinweg; die Krankheitsmorphologie weist Änderungen auf.
  • Periphere Monozyten bei AD weisen eine erhöhte Phosphodiesterase-4-Enzymaktivität und eine reduzierte Konzentration des zyklischen Adenosinmonophosphats auf.
  • Die PDE-Inhibition ist ein effektives Element bei der Behandlung von AD.
  • Difamilastsalbe 1 % (PDE4B) zur Behandlung von AD ergab eine schnelle Linderung des Juckreizes mit einer mittleren Besserungsdauer von 5,8 Stunden und einer anhaltenden Wirksamkeit von 29 Tagen.

Crisaborol

  • Phase-3-Studien bei Kindern und Jugendlichen mit leichter bis mittelschwerer AD [1].
  • Crisaborol hat in zwei multizentrischen, doppelblinden Phase-3-Studien eine klinisch signifikante Wirksamkeit gezeigt, durch Erreichen des primären Endpunkts einer abgeheilten oder fast abgeheilten Haut, mit einer Verbesserung um ≥2 Grad gegenüber den Maßnahmen zur Baseline.
  • Gemeldete unerwünschte Ereignisse (10,2 %) umfassten Schmerzen und Infektionen an der Anwendungsstelle.

Dupilumab

  • Dupilumab ist vielversprechend bei der Behandlung moderater bis schwerer AD in Woche 16 durch die Inhibition von IL-4-Rezeptoren Typ 1 und 2 [2].
  • Dies zeigt die Rolle von IL-4 bei der Pathogenese von AD.
  • Studien weisen eine Wirksamkeit bei Veränderungen gegenüber dem Ausgangswert beim Eczema Area and Severity Index (EASI) und Messungen des Juckreizes auf.
  • Das Sicherheitsprofil zeigte ein Risiko für Konjunktivitis (7–12 %) und Reaktionen an der Injektionsstelle (10–20 %).

Kombination aus Dupilumab und topischen Corticosteroiden: Dupilumab kann in Kombination mit herkömmlichen topischen Corticosteroiden sicher zur langfristigen Behandlung (1 Jahr) von mittelschwerer bis schwerer AD eingesetzt werden; klinische Studien zeigen, dass das Hinzufügen von topischen Steroiden die Patientenergebnisse gegenüber der Verabreichung von Dupilumab als Monotherapie verbessern.

Tralokinumab

  • Tralokinumab richtet sich auf die Rolle von IL-13 bei der Pathogenese von AD und ist laut Phase-2b-Studien sicher und effektiv bei der Reduktion von Symptomen [3].
  • Patienten mit mittelschweren bis schweren AD-Symptomen wiesen eine klinisch signifikante Verbesserung des EASI-Scores und der IGA-Reaktion gegenüber der Baseline auf.
  • Das häufigste unerwünschte Ereignis war eine Infektion der oberen Atemwege [3].

Nemolizumab

  • Nemolizumab richtet sich an IL-31 bei der Behandlung von mittelschwerer bis schwerer AD [4].
  • Es ist angezeigt bei Patienten, die mit topischen Corticosteroiden noch keine adäquate Kontrolle erzielt haben.
  • Randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Phase-2-Studien weisen eine langfristige Wirksamkeit bei der Verbesserung des EASI-Scores nach der subkutanen Injektion alle 4 oder 8 Wochen auf.
  • Nemolizumab wurde allgemein gut vertragen.

Tradipitant

  • Die symptomatische Rolle des Juckreizes im EASI-Score ist signifikant.
  • Tradipitant NK 1R Antagonist ist eine neue Therapie bei AD und konnte die Symptome für Juckreiz und den allgemeinen Krankheitsschweregrad in Phase-2-Studien nachweislich senken [5].

Verschiedene neue und in der Entwicklung befindliche Behandlungen spiegeln den Trend zu zielgerichteten Therapien wider, darunter JAK-Inhibitoren zur Behandlung von AD, sowohl als orale als auch als topische Therapien [6-9].

Orale JAK-Inhibitoren

  • Orales Upadacitinib: hemmt JAK1.
  • Orales PF-04965842: hemmt JAK1.
  • Orales Baricitinib: hemmt JAK1, JAK2.
  • Orales ASN002: hemmt JAK/SYK, einschließlich TYK2.
  • Orales Tofacitinib: hemmt JAK3, JAK1, JAK2

Topische JAK-Inhibitoren

  • Topisches Tofacitinib: hemmt JAK3, JAK1, JAK2.
  • Topisches Ruxolitinib: hemmt JAK1, JAK2.
  • Topisches Delgocitinib/JTE-052: hemmt JAK1, 2, 3 und TIK2.

JAK-Inhibitoren weisen im Allgemeinen gute Sicherheitsprofile und Wirksamkeit beim Erreichen der primären Therapieziele auf.

Kernaussagen/klinische Perspektiven

  • Behandlungen bei AD sind gegen einen genetischen Barrieredefekt gerichtet.
  • Die Barrierestörung bei AD-Patienten wird durch die Entzündung verstärkt.
  • AD-Patienten weisen normalerweise Anomalien der Immunfunktion auf.
  • Verschiedene Punkte in der zugrundeliegenden Pathophysiologie von AD werden angesprochen.
  • Neue und in der Entwicklung befindliche Therapien richten sich auf einen gezielten Ansatz und reduzieren unerwünschte Ereignisse.


REFERENCES

Presenter disclosure(s): The presenter has reported relationships with the following companies: Bickel Biotechnology; Celgene; Cutanea Life Sciences; Dermira; Facilitation of International Dermatology Education; Ferndale Laboratories, Inc.; Ferrer; Medimetriks Pharmaceuticals, Inc.; Novartis.

Written by: Daniel Bennett, MPH

Reviewed by: Martina Lambertini, MD


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