ZUSAMMENFASSUNGEN

NMSC

Neue und in der Entwicklung befindliche Therapien bei nicht melanozytärem Hautkrebs – Oberflächliche Strahlentherapie

Vorgetragen von: David Goldberg, MD, JD, FAAD
Skin and Laser Surgery Specialists of New York/New Jersey, NY/NJ, USA
  • Oberflächliche Strahlentherapie (SRT) ist sicher und effektiv zur Behandlung von nicht aggressivem nicht melanozytärem Hautkrebs (NMSC) sowie bei Keloiden.
  • Von Dermatologen durchgeführte SRT unterscheidet sich von vielen durch Radioonkologen angebotenen Behandlungsmodalitäten, da SRT bessere Patientenergebnisse mit weniger Risiken bietet.

Dermatologen erzielten bei der Behandlung von nicht aggressivem NMSC mit SRT für das Basalzellkarzinom (BCC) und Plattenepithelkarzinom (SCC) Heilungsquoten von bis zu 98 % in ausgewählten Patientenpopulationen. Die SRT ist relativ einfach zu verabreichen, mit wenig Auswirkung auf das darunter liegende gesunde Gewebe. Sie kann auf allen Hautoberflächen angewendet werden und verursacht nur minimale Narbenbildung. Sie birgt weniger Risiken als eine Operation, was besonders relevant ist für ältere Patienten oder Patienten, die durch Komorbiditäten unter einem hohen Risiko stehen.

  • Kürzlich veröffentlichte Leitlinien zur verfügbaren SRT-Technologie geben an, welche Patienten und Tumorarten ideal für diese Behandlung geeignet sind, die Risiken und Vorteile der Behandlung sowie ärztliche Techniken.
  • Bei NMSC an den unteren Extremitäten ist SRT häufig erfolgreicher als eine operative Option.
  • Durch die Anwendung von SRT anstelle einer operativen Behandlung kann häufig ein besseres kosmetisches Ergebnis erzielt werden, was besonders bei NMSC-Läsionen im Gesicht wichtig ist.

Moderne SRT-Geräte bieten den Vorteil relativer Einfachheit und nutzen energiearme Photon-Röntgenstrahlen bei unterschiedlichen Spitzenspannungen zwischen 50–100 kVp. Die Dosisverabreichung ist geplant und kalibriert. Das Gerät stoppt automatisch, wenn die entsprechende kumulative Menge Strahlung verabreicht wurde. Die SRT kann einfach gezielt auf die Läsion verabreicht werden. Die verabreichte Strahlung ist indirekt und durchdringt eine Tiefe von ca. 5 mm und beeinträchtigt nicht das darunter liegende gesunde Gewebe.

  • Verfügbare Technologie: das SRT-100-System ist von der FDA zugelassen zur Behandlung von NMSC und Keloiden am gesamten Körper. Die Heilungsrate lag bei 98 % für Patienten mit primärem, nicht aggressivem NMSC nach Behandlung mit dem SRT-100 [1].
  • Am häufigsten mit SRT behandelte Tumorarten: BCC und SCC. Obwohl die Tumorstelle auf der gesamten Hautoberfläche liegen kann, bietet SRT einen kosmetischen Vorteil für Tumorstellen wie die Kopfhaut, den externen Gehörgang und die Helix sowie den Nasenbereich, da der Eingriff minimale Narbenbildung verursacht.

Es ist wichtig, zwischen einer durch Dermatologen angewendeten SRT und von Radioonkologen durchgeführten Eingriffen zu unterscheiden (z. B. Elektronenstrahl, Brachytherapie und elektronische Brachytherapie) [2,3].

Die Konsensleitlinien 2019 weisen auf Folgendes hin:

  • SRT bietet mehr Energie und eine tiefere Penetration als eine Behandlung mit Grenzstrahlen (GR) [3].
  • Die Brachytherapie unterscheidet sich von einer SRT durch die Anwendung von radioaktiven Quellen im oder direkt neben dem Tumor und weist eine geringere Heilungsrate bei NMSC auf [3].
  • Die Elektrostrahlentherapie (EBT) unterscheidet sich von einer SRT durch die Anwendung eines medizinischen Linearbeschleunigers und weist eine geringere Heilungsrate bei NMSC auf [3].
  • SRT bietet bessere kosmetische Ergebnisse und ist kosteneffektiver im Vergleich zu Brachytherapie und EBT [3].
  • Bei größeren Tumoren kann SRT eine einfachere Option sein als eine umfangreiche Operation und Rekonstruktion (Hauttransplantation). Es besteht ein minimal höheres Rezidivrisiko als bei einer Operation.
  • SRT ist deutlich vorteilhafter für viele NMSC-Fälle an den unteren Extremitäten.
  • SRT hat besonders gute kosmetische Vorteile im Nasen- und Augenbereich.
  • Wichtige zu berücksichtigende Faktoren sind Behandlungsränder für BCC und SCC.
  • Laut den Konsensusgruppenleitlinien 2019 sollte die erste Messung die Größe der Läsion plus 2–5 mm um die Läsion betragen.
  • Patienten, die schlechte Kandidaten für eine Operation sind, oder Senioren mit signifikanten Komorbiditäten, sind wahrscheinlich besser für SRT geeignet, da diese weniger Risiken birgt als eine Operation.
  • Bei SRT müssen die Patienten die Einnahme von Antikoagulanzien nicht einstellen und sie kann bei Patienten mit Durchblutungsstörungen unbedenklich ausgeführt werden.
  • Gut geeignet für Patienten, die keine Wundversorgung durchführen können, große Angst vor einer Operation haben oder Bedenken zu Narben haben.
  • Kontraindikationen für SRT umfassen einen Herzschrittmacher oder Defibrillator im Behandlungsbereich oder eine vorausgegangene Strahlentherapie des Bereichs.
  • Komplikationen sind bei SRT selten. Temporäre Erytheme treten bei den meisten Patienten auf, dauern meist 7–14 Tage an und hängen normalerweise mit der Strahlungsdosis zusammen. Eine Hyperpigmentierung tritt bei NMSC-Patienten selten auf, kommt jedoch bei der Anwendung von SRT bei Keloid-Patienten mit den Fitzpatrickarten V–VI häufiger vor. Eine Strahlungsdermatitis tritt gelegentlich auf; falls dies geschieht, ist sie leichter Natur.
  • Es gibt keine ausreichenden Nachweise, um spezifische topische Therapien zur Prävention oder Behandlung von strahlungsbedingten Hautveränderungen während der eigentlichen Behandlungszeit zu unterstützen oder zu widerlegen.

Kernaussagen/klinische Perspektiven

  • Die SRT-Behandlung bei nicht aggressivem NMSC bietet eine hohe Heilungsrate bei einem relativ niedrigen Risikoprofil zur Behandlung von BCC und SCC.
  • Die dermatologische Behandlung mit SRT bietet potenziell mehr Vorteile und weniger Risiken als die von Radioonkologen angebotenen Modalitäten.
  • SRT ist eine wichtige Option für Patienten, die schlechte Kandidaten für eine Operation sind.


REFERENCES

Presenter disclosures: The presenter has reported relationships with the following companies: Allergan, Inc.; Almirall; Aquavit Pharmaceuticals; Cutera, Inc.; Foamix; Galderma Laboratories, L.P.; Novan; Sebcaia, Inc.; Sensus Healthcare; Sienna Biopharmaceuticals; Stratapharma; Syneron, Inc.

Written by: Daniel Bennett, MPH

Reviewed by: Marina Lambertini, MD


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