A. Molluscum contagiosum
Es gibt neue und in der Entwicklung befindliche Therapien für die virale Hautinfektion Molluscum contagiosum.
1. Hyperthermie
- Es hat sich gezeigt, dass Hyperthermie eine effektive Behandlung bei Molluscum ist.
- Eine Studie mit 13 pädiatrischen und 8 erwachsenen Patienten wurde an einer Patientenkohorte mit einer durchschnittlichen Läsionenzahl von 59 – gilt als schweres Molluscum – durchgeführt.
- Die Intervention bestand aus der Anwendung von Wärme auf den betroffenen Bereich (44 °C) für 30 Minuten, einmal wöchentlich über 12 Wochen.
- Der Anteil der Patienten, die ein vollständiges Abklingen erfuhren, lag bei 57,1 % (n = 12), wobei die Läsionen im Gesicht eine höhere Resistenz aufwiesen [9].
2. Topisches Kaliumhydroxid (KOH)
- Kaliumhydroxid wurde in einer doppelblinden, randomisierten klinischen Studie, die 53 Kinder im Alter von 2-6 Jahren untersuchte (ITT), eingesetzt, um KOH 10 %, KOH 15 % und Placebo zu vergleichen, bei einer Anwendung einmal täglich über 60 Tage. Die Forscher fanden heraus, dass KOH 10 % und 15 % die Läsionen effektiv reduzierten.
- In der Gruppe mit KOH 10 % erzielten 59 % das Wirksamkeitsergebnis eines vollständigen Abheilens der Läsionen.
- In der Gruppe mit KOH 15 % erzielten 64 % das Wirksamkeitsergebnis.
- Es wurden keine unerwünschten Ereignisse gemeldet [10].
3. Cantharidin
- Cantharidin soll mit einem API von mehr als 99 % Reinheit neu formuliert werden, mit einem Visualisierungswirkstoff, der anzeigt, welche Läsionen behandelt wurden.
- Die Behandlung umfasst intraepidermale Blasenbildung, welche die Wahrscheinlichkeit einer Narbenbildung reduziert und die Entzündungsreaktion verbessert.
4. Lefamulin
- Chemische Klasse: heterozyklisches Pleuromutilin, verwandt mit Retapamulin, eine topische Impetigo-Behandlung.
- Wirkmechanismus: Bindet an die Peptidyl-Transferasestelle, Ribosom-Untereinheit 50S, hemmt den Peptidtransfer und dadurch die Proteinsynthese.
- Wirksam gegen: Strep. pneumoniae, Haemophilus influenza, Mycoplasma pneumoniae, Legionella pneumophila, Moraxella catarrhalis, MRSA [11].
- Resistenz: bis jetzt minimal.
- Orale und intravenöse Verabreichung.
5. Iclaprim
- Neue chemische Klasse: Diaminopyrimidine.
- Wirkmechanismus: blockiert die DNA- und RNA-Synthese.
- Wirksam gegen: Grampositive Mikroben, insbesondere S. aureus (MRSA); tötet 99,9 % MRSA in 4 Stunden, in der Hälfte der Zeit, die Vancomycin braucht [12].
- Resistenz: sehr selten.
- Status: Noch nicht von der FDA zugelassen, weitere Daten zur potenziellen Lebertoxizität ausstehend.
6. Contezolid
- Chemische Klasse: Oxazolidinon.
- Wirkmechanismus: bindet die Ribosomal-Untereinheit 50S, verhindert die Bildung von 70S; hemmt die Proteinsynthese [13].
- Wirksam gegen: Grampositive Mikroben, insbesondere S. aureus (MRSA) und VRE.
- Resistenz: sehr selten.
- Status: Noch nicht von der FDA zugelassen, Phase-3-Studien sind voraussichtlich 2019 abgeschlossen.
B. Gonorrhö
Eine Antibiotikaresistenz verursachte ein Behandlungsversagen für Cephalosporin in den USA und in mindestens 11 anderen Ländern [14]. Es werden drei neue Antibiotika in drei neuen Klassen verfügbar sein:
1. Gepotidacin
- Wirkmechanismus: DNA-Replikation.
- Klasse: Triazaacenaphthylen.
2. Zoliflodacin
- Wirkmechanismus: DNA-Replikation.
- Klasse: Spiropyrimidinetrion.
3. Solithromycin
- Wirkmechanismus: Proteinsynthese.
- Klasse: Fluoroketolide.
C. Pediculosis capitis (Kopfläuse)
- Abametapir ist eine neue Therapie, die die Metalloproteinasen blockiert.
- Sie verhindert das Öffnen der Eier und ist ovozid und pedikulozid.
- Bestehende OTC-Therapien schlagen aufgrund der Resistenzgene gegenüber Pyrethroiden fehl.
- Abametapir wird bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Monaten topisch angewendet.