ZUSAMMENFASSUNGEN

PSORIASISARTHRITIS

Psoriasisarthritis beeinflusst die Wahl der Biologika

Vorgetragen von: Kristina Callis-Duffin, MD, MS, FAAD
Associate Professor and Co-Chair, Department of Dermatology, University of Utah, UT, USA
  • Es besteht eine hohe Prävalenz von Psoriasisarthritis bei bis zu 30 % der Psoriasispatienten.
  • Dermatologen sollten Patienten auf Psoriasisarthritis untersuchen und Rheumatologen zur Beratung und Überweisung einbeziehen, falls nötig.

Psoriasisarthritis (PsA) beeinflusst die Wahl der biologischen Wirkstoffe. Vor kurzem wurden Leitlinien des American College of Rheumatology/der National Psoriasis Foundation (ACR/NPF) zu PsA veröffentlicht [1], mit einigen Einschränkungen bezüglich axialer Erkrankungen, entzündlichen Darmerkrankungen und Gelenkdestruktionen. Es ist wichtig, dass Dermatologen eine Untersuchung auf PsA durchführen und falls nötig eine Überweisung zum Rheumatologen ausstellen.

  • Für Patienten mit PsA kommen andere mögliche Behandlungen in Frage als bei Patienten, die keine PsA haben.
  • Ärzte, die Patienten mit Psoriasis untersuchen, sollten die Schwere und betroffenen Bereiche berücksichtigen, die Patientenanamnese, Komorbiditäten, bisherige Behandlungen und ihre Wirksamkeit sowie Patientenpräferenzen bezüglich der Behandlung, um eine gemeinsame Entscheidung treffen zu können.
  • Faktoren wie Risiko, Effizienz, Wirkgeschwindigkeit, Vorteile und Versicherungs-/finanzielle Erwägungen werden berücksichtigt.
  • Bei Patienten mit PsA müssen weitere Faktoren in Betrachtung gezogen werden.

PsA ist eine heterogene Krankheit mit einem Spektrum an klinischen Manifestationen. Herauszufinden, welches Biologikum am besten für einen bestimmten Patienten geeignet ist, hängt von der Manifestation des Phänotyps ab, die Folgendes umfassen kann:

  • Beteiligung der Fingerendgelenke.
  • Symmetrische Arthritis.
  • Asymmetrische Oligoarthritis.
  • Spondylitis.
  • Daktylitis.
  • Enthesitis.

Es ist wichtig, eine Biologikatherapie zu finden, die beide Erkrankungen behandelt. Der Schweregrad der Haut- und Gelenksbeteiligung sollte dabei berücksichtigt werden. Die Beratung durch und Überweisung an einen Rheumatologen wird empfohlen.

  • PsA ist prävalent und betrifft bis zu 30 % der Patienten.
  • Das Screening ist wichtig, da eine verzögerte Diagnose zu späteren langfristigen Schädigungen führt, darunter irreversiblen Gelenkserosionen.
  • Die Beratung durch und Überweisung an einen Rheumatologen ist häufig wichtig.
  • Gemäß den neuen Psoriasis-Richtlinien tragen Dermatologen die Verantwortung, Patienten auf PsA zu untersuchen [1].
  • Die App GRAPPA (Group for Research and Assessment of Psoriasis and Psoriatic Arthritis) ist eine verfügbare Methode, genauso wie der PEST-Score, wobei keine Methode der Gold-Standard für das PsA-Screening ist.
  • Bei der Zusammenarbeit mit einem Rheumatologen wird erwartet, dass der Dermatologe feststellt, ob eine Psoriasis vorliegt.
  • Biologika-Optionen für PsA-Patienten mit Psoriasis sind u.a.: Etanercept, Adalimumab, Infliximab, Certolizumab, Secukinumab, Ixekizumab und Ustekinumab.
  • Falls PsA bei einem Psoriasispatienten bestätigt wird und der Patient behandlungsnaiv ist, sollte die First-Line-Therapie ein Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-Inhibitor sein. Es gibt mehrere Vorbehalte, beispielsweise kann ein orales Systemmedikament bei Patienten angewendet werden, die eine orale Behandlung bevorzugen. Falls eine schwere Psoriasis besteht, kann eine andere Klasse in Betracht gezogen werden. TNF-Inhibitoren sind möglicherweise kontraindiziert.
  • Laut dem Vergleich der SPIRIT-H2H-Studie zwischen Ixekizumab und Adalimumab erreichten mit Ixekizumab behandelte Patienten die Endpunkte einer Hautheilung von 100 % nach dem Psoriasis Area and Severity Index (PASI 100) und ACR 50 nach 24 Wochen wahrscheinlicher.

Folgende Behandlungsvorbehalte bestehen:

  • Axiale Erkrankungen umfassen keine Synovitis, werden nicht im ACR-Score bewertet, reagieren nicht auf Methotrexat und verhalten sich unterschiedlich zu Biologika. First-Line-Therapien sind NSARs und Physiotherapie, gefolgt von TNF-Inhibitoren und IL-17-Inhibitoren.
  • Das Ziel sollte eine Remission oder inaktive Erkrankung sein und die entsprechenden Maßnahmen sollten eine sehr niedrige Krankheitsaktivität (VLDA) sein, was PASI- und BSA-Untersuchungen umfasst [2].
  • GRAPPA umfasst sehr komplexe Leitlinien, die in der klinischen Praxis schwer anzuwenden sind.
  • Die vor kurzem veröffentlichten ACR/NPF-Leitlinien zur Behandlung von Psoriasisarthritis [1] sind hilfreich.
  • Die ACR/NPF-Leitlinien basieren auf Literatur in Zusammenhang mit GRADE-Evidenz, entwickelt von Akteuren wie Dermatologen, Rheumatologen, anderen medizinischen Fachkräften und Patienten.
  • Die Leitlinien basieren auf drei Endpunkten: ACR-Scores, Health Assessment Questionnaire-Disability (HAQ) Index und Sicherheit.
  • Die Gelenksdestruktion stellte keine Grundlage für die Leitlinien dar [1].
  • Im Allgemeinen sind TNF-Inhibitoren bei der Berücksichtigung von HAQ generell besser, und nicht schlechter in Bezug auf die Sicherheit, mit dem Vorbehalt, dass mehr Head-to-Head-Studien nötig sind.

Kernaussagen/klinische Perspektiven

  • PsA ist eine heterogene Krankheit und die Auswahl des Biologikums hängt von der klinischen Manifestation ab.
  • PsA ist prävalent und eine verzögerte Behandlung kann zu irreversibler Gelenkserosion führen. Es liegt daher in der Verantwortung der Dermatologen, Screenings durchzuführen und wenn nötig Rheumatologen zur Beratung und Überweisung heranzuziehen.
  • Dermatologen sollten die neuen ACR-NPF-Leitlinien zur Behandlung von PsA-Patienten heranziehen.


REFERENCES

Presenter disclosure(s): The presenter has reported relationships with the following companies: Honoraria from Amgen, Abbvie, Celgene, Lilly, UCB, Novartis, Sienna, OrthoDermatologic, Pfizer, Janssen.

Written by: Daniel Bennett, MPH

Reviewed by: Martina Lambertini, MD


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